Hafen gefährdet Ibizas Status als Weltkulturerbe

Der Streit um den Ausbau des Hafens in Ibiza-Stadt, der im kommenden Herbst nun endgültig in Angriff genommen werden soll, erregt auf der Baleareninsel im Mittelmeer seit Jahren die Gemüter. Im Wesentlichen stehen sich dabei die Hafenbehörde von Ibiza-Stadt gegenüber, die den Ausbau aus wirtschaftlichen Gründen für unverzichtbar hält, und die Umweltschützer verschiedener Verbände und Organisationen, die irreparable Schäden für die Natur befürchten. Seit einigen Tagen interessiert sich nun auch die UNESCO für den Hafen-Streit auf Ibiza und hat sich in die Debatte eingeklinkt.

Auch wenn es die UNESCO dabei tunlichst vermeidet, für eine der beiden Seiten Partei zu ergreifen, hat sie unmissverständlich vor den möglichen Folgen eines Hafenausbaus gewarnt, sofern dieser die Umwelt zu sehr in Mitleidenschaft ziehen sollte. In diesem Fall drohe Ibiza sogar die Streichung von der prestigeträchtigen Liste des Weltkulturerbes, wie die UNESCO in ihrem Statement deutlich machte. Eine der Bedingungen für den Erhalt des seitherigen Status sei das Erstellen eines unabhängigen Gutachtens, das die Unbedenklichkeit der umstrittenen Baumaßnahme in Bezug auf die Umwelt bescheinigt, so die Forderung der UNESCO.

Da sich alle Parteien wohl darüber einig sein werden, dass ein Verlust des UNESCO-Weltkulturerbes für Ibiza nicht hinnehmbar ist, dürften die Chancen auf einen Kompromiss im Hafen der Hauptstadt nun wieder deutlich gestiegen sein. Vor allem die Hotels an der Playa d´En Bossa und im Stadtzentrum werden einen Hafenausbau zu Lasten des Status als UNESCO-Weltkulturerbe wohl kaum akzeptieren.