Sant Antoni: Polizei zerschlägt Drogenring auf Ibiza

Der spanischen Polizei ist gestern auf Ibiza in Sant Antoni ein spektakulärer Schlag gegen die Drogenszene gelungen. Den Fahndern ging am vergangenen Wochenende ein 25 Personen umfassender Drogendealerring aus Großbritannien ins Netz, die offenbar kurz vor der Abreise in ihre Heimat standen und Ibiza verlassen wollten. Wie ein Sprecher der Polizei in Sant Antoni mitteilte, habe man die Drogendealer bereits seit April im Visier gehabt und sich nun zum Ende der Party-Saison auf Ibiza zu einer Razzia gegen die Briten entschieden.

Den Ermittlungen zufolge soll es in den letzten Monaten ein Duell zwischen zwei rivalisierenden Drogenbanden aus Großbritannien um die “Marktführerschaft“ in Sant Antoni gegeben haben. Eine der Drogenbanden konnte nun dingfest gemacht werden. Das Ergebnis der Razzia in Sant Antoni kann sich durchaus sehen lassen. In diversen Wohnungen fand die Polizei insgesamt 23.000 Ecstasy-Pillen, 2,2 Kilogramm flüssiges Ecstasy, 2,5 Kilogramm Ketamin, 200 Gramm Kokain sowie eine hohe fünfstellige Summe Bargeld (in Euro). Am gestrigen Dienstag erließ der zuständige Richter in Sant Antoni einen Haftbefehl gegen zehn Personen, die übrigen 15 Mitglieder des Drogenrings (18 Männer, 7 Frauen) wurden wieder auf freien Fuß gesetzt, müssen Ibiza aber umgehend verlassen. Der Erfolg der Polizei wurde auch von den Betreibern der Hotels und Ferienwohnungen in Sant Antoni mit Erleichterung zur Kenntnis genommen, die natürlich am guten Image ihrer Stadt interessiert sind.

Ibiza gilt nicht zuletzt aufgrund seiner zahlreichen Diskotheken, Clubs und Bars vor allem im Sommer als Tummelplatz der internationalen Party-Szene. Zum Bedauern der Polizei und örtlichen Behörden sind dabei immer wieder auch Drogen im Spiel, weshalb in der Vergangenheit schon mehrere Clubs auf Ibiza vorübergehend oder dauerhaft geschlossen werden mussten. Ende September gehen die meisten Diskotheken auf Ibiza in die Winterpause, weshalb die Drogendealer die Insel nach und nach zu verlassen versuchen. Die Polizei versucht dies mit gezielten Kontrollen und Razzien zu verhindern – durchaus auch mit Erfolg, wie das jüngste Beispiel in Sant Antoni zeigt.