An den Stränden rund um die Baleareninsel Ibiza ist ein Streit entbrannt, der immer heftigere Ausmaße anzunehmen droht. Die Streitparteien werden dabei allerdings nicht von verschiedenen Touristengruppen gebildet, wie man auf den ersten Blick unter Umständen vermuten könnte. Vielmehr liegen sich die gewerblich tätigen Vermieter von Liegestühlen auf Ibiza und die kommunalen Behörden in den Haaren.
César López, der Sprecher der Interessenvertretung der gewerblichen Liegestuhlvermieter – ja, so einen Verband gibt es auf Ibiza tatsächlich – will in seiner Branche einen Umsatzrückgang von 40 – 50 % in der ersten Hälfte der Hauptsaison 2008 festgestellt haben. Dabei fällt ihm für jede Nation eine mehr oder weniger plausible Erklärung ein, weshalb die jeweiligen Landsleute neuerdings auf den gebührenpflichtigen Service am Strand verzichten. Deutsche Touristen seien zwar nach wie vor an Liegestühlen interessiert, allerdings seien in diesem Jahr eher wenig Touristen aus Deutschland auf der Insel anzutreffen. Die Briten geizten aufgrund des schwachen Britischen Pfunds mit ihrem Urlaubstaschengeld und sparten dann am ehesten an den Kosten für die Liegestühle, während bei seinen eigenen Landsleuten aus Spanien aufgrund der allgemeinen Rezession ohnehin nicht an Luxusausgaben während des Urlaubs zu denken sei.
Aber auch die Rathausverwaltungen bekommen von López eine verbale Ohrfeige verpasst. In diesem Zusammenhang echauffiert sich der Verbandssprecher darüber, dass die für die gewerbliche Tätigkeit im Rahmen der Vermietung von Liegestühlen und sonstigem Strandzubehör erforderlichen Konzessionen im Versteigerungsverfahren vergeben werden. Dadurch seien seine Berufskollegen gezwungen, die hieraus entstehenden Mehrkosten an den Kunden weiterzugeben.
Diese sind derzeit offensichtlich nicht bereit dazu, im Schnitt 10,- € pro Liegestuhl und Tag zu bezahlen.
Datum: 09.08.2008
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