Das Balconing auf Ibiza forderte ein neues Opfer. Am Sonntag berichtete zunächst die spanische Zeitung „Dario de Mallorca“ und danach weitere bevorzugt spanische Nachrichtenmagazine über den Tod eines jungen Mailänder, der sich am beliebten Balconing heranwagte. Der 26 jährige Italiener soll nach diesen Angaben bereits am frühen Morgen, vermutlich um nicht andere Gäste in Gefahr zu bringen, gegen 7:30 Uhr vom siebenten Stockwerk des Hotels Playa d’en Bossa einen Sprung in den Pool gewagt haben. Sein Sprung endete tödlich. Der Tod des Italieners, welcher beim Balconing auf Ibiza nicht im Pool sondern auf dem Dach der Hotelbar stürzte, soll nach Angaben der Rettungssanitäter sofort eingetreten sein. Die Hotelbar befand sich etwa in einem Abstand von 10 Metern zum Swimmingpool der Hotelanlage.
Das Balconing scheint seit einigen Jahren immer mehr zu einer Mutprobe für Jugendliche und junge Erwachsene zu werden. Laut verschiedener englisch- und spanischsprechender Onlinemagazine sind die Hoteliers mittlerweile in höchster Alarmbereitschaft und suchen nach Lösungen das Balconing einzudämmen, bestenfalls sogar aus den Köpfen der Urlauber zu verbannen. Unter Balconing versteht man einen Sprung von einem Balkon eines Hotels in direktem Fall in einen davor befindlichen Swimmingpool. Die Sprünge sind ähnlich wie die Brückensprünge in die Flüsse Deutschlands sehr beliebt. Das Risiko dabei, wie im erwähnten Beispiel tödlich zu enden, wird entweder von Anbeginn bewusst einkalkuliert und dann verdrängt oder gar nicht als eine drohende Gefahr für das eigene Leben wahrgenommen. In diesem Fall forderte das Balconing auf Ibiza das sechste Todesopfer in diesem Jahr. Es ist zweifelsohne eine alarmierende Zahl und ein Appell an die eigene Vernunft. Der Mailänder besuchte zusammen mit seinem Freund die Insel Ibiza und es sollte der letzte Urlaubstag gewesen sein. Der Freund erhielt noch vor Ort eine medizinische Betreuung. Die Familien sind bereits über das tödliche Ende des Mailänders beim Balconing auf Ibiza informiert worden und sollen sich auf dem Weg nach Ibiza befinden, um den Mann zu identifizieren und eine Rückführung in das Heimatland zu beantragen.
Schon in der Woche zu vor, starb beim Balconing auf Ibiza ein junger Mann und die Betreiber der Hotels machen sich, zu Recht, Sorgen um die Sicherheit ihrer eigenen Hotels. Auffällig ist jedoch, dass ausgerechnet Inseln wie Mallorca und Ibiza einen hohen Zuwachs an Balconing verzeichnen. Als erste, aber vermutlich nicht ausreichende, Maßnahme wurden bereits Hinweisschilder angebracht mit dem Hinweis: Es ist verboten, vom Balkon in den Pool zu springen. Andere Gedanken kreisen bereits, hinsichtlich der Sicherheit, Absperrungen direkt am Balkon anzubringen. Die Gefahr, dass sich das nachteilig auf das Wohlbefinden der Urlauber niederschlagen könnte, lässt die Hotels über weitere Ideen nachdenken, damit solche Mutproben, wie das Balconing auf Ibiza, bald der Vergangenheit angehören.
Katja Elflein
Datum: 12.09.2010
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