In Deutschland sorgt die Luftverkehrsabgabe für Unmut bei Passagieren und Fluggesellschaften, in Spanien haben sich hingegen die Airlines den Zorn der Politik zugezogen. Nachdem bereits Francesc Antich (PSOE), Präsident der Balearen, die Tarife der Fluggesellschaften bei Balearen Flügen zwischen dem spanischen Festland und dem Archipel im westlichen Mittelmeer kritisiert hatte, stieß nun dessen Parteifreund, der spanische Minister für Infrastrukturförderung José Blanco López, bei einer PSOE-Veranstaltung in Palma de Mallorca in dasselbe Horn. Spanien Flüge nach Mallorca und Ibiza müssten für Touristen und Residenten in Zukunft deutlich günstiger werden, so die einstimmige Forderung der beiden Spitzenpolitiker. Der Flughafen Ibiza ist nach dem Airport auf Mallorca für die Anreise auf die Balearen der wichtigste Anlaufpunkt.
José Blanco ermahnte die Fluggesellschaften, ihre Tarife für die Balearen Flüge ab/bis Mallorca und Ibiza zu überdenken und kündigte zeitnahe Verhandlungen zwischen Regierung und Airlines an. Der spanische Minister warf den Fluggesellschaften indirekt Preisabsprachen vor und bezeichnete die Situation bei den Balearen Flügen in Spanien als Oligopol, bei dem wenige Anbieter einer starken Nachfrage gegenüberstehen. Noch deutlicher wurde Blanco López mit dem Vergleich, dass man aktuell günstiger von Mallorca nach Moskau komme als von Madrid nach Ibiza.
Keinen Spielraum sieht der Minister bei den kommenden Verhandlungen zwischen Politik und Fluggesellschaften allerdings bei den Rabatten für Residenten, der bei Balearen Flügen in Spanien aktuell 50 % beträgt. Blanco López stellte zudem in Aussicht, dass die Regierung in Madrid auch nicht an den staatlichen Subventionen für Residenten rütteln werde, die zwischen Mallorca bzw. Ibiza und dem spanischen Festland per Balearen Flug pendeln. Die Attraktivität von Mallorca und Ibiza als ganzjähriges Urlaubsziel in Spanien dürfe nicht von überteuerten Balearen Flügen in Mitleidenschaft gezogen werden, so Blanco López zum Abschluss seines Vortrags in Palma de Mallorca.
Kai Rebmann
Datum: 30.09.2010
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